Berlin - Die Bundesregierung will in den kommenden zehn Jahren mehr als 15.000 Vollzeit-Arbeitsplätze in strukturschwachen Regionen schaffen. Davon seien derzeit rund 4.300 neue Stellen in den Braunkohlerevieren geplant, geht aus einem Zwischenbericht zum Stand gleichwertiger Lebensverhältnisse in Deutschland hervor, über den die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochausgaben) berichten.

Er soll am Mittwoch von Innenminister Horst Seehofer (CSU) im Kabinett vorgestellt werden. Mit der Ansiedlung neuer Behördenstandorte will der Bund in abgehängten Regionen Perspektiven und Wachstum schaffen. So sollen in den östlichen Ländern rund 6.100 Arbeitsplätze und weitere 4.600 in den strukturschwachen West-Regionen entstehen. "Für rund 4.000 Arbeitsplätze sind bereits die haushaltsrechtlichen Voraussetzungen geschaffen worden." Seit 2019 habe die Bundesverwaltung zwölf neue Standorte aufgebaut, davon neun in strukturschwachen Regionen. Mehr Homeoffice wegen der Pandemie kann nach Ansicht der Regierung Ballungsräume und Verkehr entlasten, weil weniger Menschen pendeln. Vorsichtige Schätzungen gingen von einer Abnahme um rund zehn Prozent aus, was knapp 20 Milliarden weniger zurückgelegte Kilometer pro Jahr entspreche. Mit schnellem Breitband "könnten so ländliche und peripherer gelegene Regionen als Wohnstandorte neu an Bedeutung gewinnen".

Die SPD-Kommunalexpertin im Bundestag, Elisabeth Kaiser, sagte den Funke-Zeitungen, der Wohnungsnot in Großstädten stünden Wirtschaftsschwäche in alten Industrieregionen oder fehlende Arbeitsplätze in ländlichen Räumen gegenüber. "Die Corona-Pandemie hat uns gezeigt, wie wichtig digitale Infrastruktur ist, um Homeoffice und Homeschooling zu ermöglichen, wie notwendig eine bedarfsgerechte Mobilität und wie unverzichtbar eine gute Gesundheitsversorgung ist."

Foto: Schutzhelme (über dts Nachrichtenagentur)

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