Berlin - Die Bundesregierung will die Förderung von Arzneimittelkandidaten gegen Covid-19 weiter vorantreiben. Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU) und Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) stellten am Montag sechs konkrete Forschungsvorhaben vor, in denen bereits getestete Arzneimittel klinisch weiterentwickelt werden sollen.

Hintergrund ist demnach eine gemeinsame Förderrichtlinie aus dem Mai. Die Förderung unterliegt dem europäischen Beihilferecht. Konkret geplant ist die Unterstützung von Projekten, in denen unter anderem der Einsatz von Antikörpern und blockierenden Molekülen in der Behandlung von Covid-19 untersucht wird. Wirkmechanismen und Behandlungszeitpunkte sind dabei weit gefasst.

Medikamente können direkt antiviral wirken und zum Beispiel das Eindringen des Virus in die Zellen verhindern. Sie können aber auch einen schützenden Einfluss auf die Lungenfunktion haben oder die überschießende Immunreaktion dämpfen. Teilweise wurden die geförderten Arzneimittel bereits für die Behandlung anderer Erkrankungen wie Krebs oder Sepsis erforscht. Es soll weiter getestet werden, ob sie auch einen Effekt auf eine Covid-19-Erkrankung haben.

"Seit einigen Wochen zeigt uns die Delta-Variante des SARS-CoV-2 Virus deutlich, dass wir auch in Zukunft leider damit rechnen müssen, dass Menschen immer wieder an Covid-19 erkranken werden", sagte Karliczek. "Selbst bei flächendeckender Verfügbarkeit von Covid-19-Impfstoffen werden nicht alle Menschen eine Impfung erhalten können." Daher würden weitere wirksame Arzneimittel gebraucht, um Erkrankte zu behandeln. Aufgrund der unterschiedlichen Schwere und Stadien der Erkrankung benötigten die Patienten unterschiedliche Therapien.

"Es bedarf folglich eines breiten Behandlungsrepertoires", so Karliczek. Spahn sagte unterdessen, dass man der Pandemie "auch langfristig ihren Schrecken nehmen" wolle. "Deshalb fördern wir die Entwicklung neuer Medikamente."

Foto: Sitzbänke mit Corona-Abstandshinweis im Krankenhaus (über dts Nachrichtenagentur)

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