Bonn - Die Deutsche Bahn gerät zunehmend unter Druck, sich auf ihr Kerngeschäft in Deutschland zu konzentrieren. In einem neuen Bericht fordert der Bundesrechnungshof, der Staatskonzern solle sich weitgehend aus seinen Aktivitäten im Ausland zurückziehen.

Das berichtet das "Manager Magazin" unter Berufung auf die noch unveröffentlichte Unterlage der Behörde. "Mit ihrer Auslandsexpansion hat die DB AG ihr Kerngeschäft der Eisenbahn in Deutschland vollkommen aus den Augen verloren", kritisieren die Prüfer in dem Bericht, der an den Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags gerichtet ist. Die Deutsche Bahn habe jahrelang ihr weltweites Geschäft ausgebaut und erziele inzwischen rund 50 Prozent ihres Umsatzes im Ausland. Ein Nutzen für das Unternehmen sei oft nicht zu erkennen.

Die Prüfer nennen als drastisches Beispiel die Bahn-Tochter DB International Operations. Die habe seit ihrer Gründung 2017 durchgehend Verluste eingefahren. Der Bundesrechnungshof fordert die Einstellung der Tochtergesellschaft. Der Bund solle zudem das günstige Marktumfeld nutzen und die Spedition "DB Schenker" verkaufen, die überwiegend im Ausland und abseits der Schiene tätig ist.

Außerdem solle der Eigentümer Bund den bis 2025 geplanten Verkauf von DB Arriva vorantreiben. Arriva betreibt Bus- und Bahnverkehr außerhalb Deutschlands und musste 2020 eine Abschreibung auf den Firmenwert von 1,4 Milliarden Euro verkraften.

Foto: Lok auf Gleisanlage (über dts Nachrichtenagentur)

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