Berlin - Der Bundeswehrverband fordert eine Organisationsreform der Bundeswehr. Das sagte Verbandschef André Wüstner dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Montagsausgaben).

"Wir müssen weg von Überregulierung und unzähligen Entscheidern ohne Ergebnisverantwortung, hin zu mehr Einsatzbereitschaft durch einen besseren Zuschnitt von Verantwortung und Ressourcen, Dezentralisierung und bruchfreier Führungsfähigkeit." Bei der Reform, die Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) in dieser Woche vorlegen wolle, gehe es um eine Anpassung der Strukturen unterhalb des Ministeriums. Dies werde bereits seit mehreren Jahren diskutiert. Es sei notwendig, nun Vorschläge vorzulegen, auch wenn die Wahlperiode bald ende.

"Eine künftige politische Leitung des Ministeriums wird zwar vereinzelt nachsteuern, aber auf jeden Fall kommt man schneller ans Ziel, wenn man jetzt anfängt", sagte Wüstner. Darüber hinaus sei allerdings auch eine Umstrukturierung im Ministerium nötig. "Führungs-, Steuerungs- und Strategiefähigkeit sind unzureichend", sagte er. "Die Umstrukturierung im Zuge der letzten Reform war ein Fehler. Dieses Ministerium ist keines wie die anderen, sondern eben auch ein Führungsministerium. Letztlich braucht es auch eine 24/7-Führungszelle mit einem steten Lagebild, aus dem eine Ministerin schnell Entscheidungen treffen kann. So ist es übrigens in allen Verteidigungsministerien unserer Partner."

Wüstner forderte, auch künftig müsse der Verteidigungsetat steigen, um internationale Anforderungen an die Bundeswehr erfüllen zu können.

"Entweder steigt der Verteidigungsetat und die notwendige Ausrüstung läuft zu - oder wir reduzieren politische Zusagen an unsere Partner", sagte er. Dies müsse auch der kommenden Bundesregierung klar sein.

Foto: Bundeswehrsoldaten (über dts Nachrichtenagentur)

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