Berlin - Nach dem Willen führender CDU-Politiker soll in Zukunft bei der Wahl des Bundesvorsitzenden die Basis eingebunden werden. Entsprechend äußerten sich mehrere Landeschefs auf Anfrage des "Spiegel".

Man werde es nur mit einer stärkeren Mitgliederbeteiligung und -einbeziehung schaffen, "die Partei wieder zusammenzuführen und Vertrauen zurückzugewinnen", sagte Hamburgs Landeschef Christoph Ploß. Das Verfahren zur Wahl des CDU-Bundesvorsitzenden "muss nach der Bundestagswahl auf den Prüfstand", forderte unterdessen Bremens Landeschef Carsten Meyer-Heder. "Die Mitglieder müssen sich am Ende hinter der Person versammeln können. Dies ist uns im Wahlkampf nicht gelungen und ein Grund für das Ergebnis der CDU."

Die Debatte über eine personelle Neuaufstellung ist eine Folge des schwachen Wahlergebnisses der Union. In der CDU halten viele die Nominierung von Parteichef Armin Laschet zum Kanzlerkandidaten nach wie vor für einen Fehler. Laschet war im Januar trotz zunächst erheblicher Widerstände zum Parteichef gewählt worden. Später setzte er sich im Kampf um die Kanzlerkandidatur gegen CSU-Chef Markus Söder durch.

"Es ist notwendig, die Basis der CDU stärker an Personalentscheidungen zu beteiligen", sagte Thüringens CDU-Chef Christian Hirte. Auch Sven Schulze, Landesvorsitzender in Sachsen-Anhalt, bezeichnete eine "breitere Einbeziehung der CDU-Basis" bei der Entscheidung über den Vorsitz oder die Spitzenkandidatur als "sehr wünschenswert". Julia Klöckner, Vize-Parteivorsitzende und scheidende Landeschefin in Rheinland-Pfalz, sagte: "Wenn wir als CDU zu alter Stärke zurückfinden wollen, müssen wir unserer Basis und den Parteiflügeln eine stärkere Stimme geben." Berlins CDU-Chef Kai Wegner schlug vor, die Basis über Regionalkonferenzen besser einzubeziehen.

Foto: Wahlurne auf CDU-Parteitag (über dts Nachrichtenagentur)

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