Berlin - FDP-Chef Christian Lindner hat eine Öffnung der Wirtschaft gefordert. Der Bundesregierung fehle es "an einer längerfristig wirksamen, durchhaltbar und durchdachten Krisenstrategie", sagte Lindner im Podcast "Die Stunde Null" von AUDIO NOW. "Entschädigung hin oder her, finanzielle Hilfe hin oder her, die Menschen wollen arbeiten, sie wollen öffnen und auf Dauer kann der Staat der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt nicht mit Schulden ausgefallene Wertschöpfung ersetzen."

Deshalb müsse "eine Möglichkeit der dauerhaften, modifizierten Öffnung der Wirtschaft" gefunden werden. Die Priorität staatlichen Handelns müsse darauf liegen, "bestmöglichen Gesundheitsschutz mit der größtmöglichen Freiheit und Wahrung von Grundrechten zu vereinbaren", so Lindner. "Da muss man kreativ sein." Mit stichprobenartigen Kontrollen könne auch die Einhaltung der Hygienekonzepte kontrolliert werden.

"Im Zweifel macht man das mit stichprobenartigen Kontrollen. Dann gibt`s vielleicht eine Zeit keine Knöllchen für Falschparker, sondern aufgrund der höheren gesellschaftlichen Priorisierung kümmern wir uns darum, dass das Leben stattfinden kann." Lindner forderte zudem einen Corona-Expertenrat, dem Virologen, Epidemiologen, Staatsrechtler, Ethikexperten, Erziehungswissenschaftler und Psychologen angehören sollten. Ähnlich wie die Wirtschaftsweisen könnte dieser Expertenrat dem Bundestag "regelmäßig ein Gutachten abgeben mit politischen Empfehlungen", so der FDP-Vorsitzende.

Foto: Christian Lindner (über dts Nachrichtenagentur)

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