München - Die Corona-Pandemie macht das Auto als Verkehrsmittel beliebter. Darauf deuten neue Erhebungen zur aktuellen Mobilität in Bayern im Auftrag des dortigen Verkehrsministeriums hin, berichtet der "Spiegel" in seiner neuen Ausgabe.

Demnach lag der Anteil der Verkehrsteilnehmer, die ihr eigenes motorisiertes Fahrzeug steuerten, an allen zurückgelegten Wegen im Oktober bei 58 Prozent. Im Mai/Juni waren es noch 52 Prozent, im Oktober 2017 nur 50 Prozent. Busse und Bahnen werden seltener gewählt als vor drei Jahren, ebenso die Mitfahrt bei anderen. Der Hang zum "motorisierten Individualverkehr im Herbst 2020" ist umso erstaunlicher, als die Menschen laut Ministerium im täglichen Durchschnitt eigentlich seltener und kürzer unterwegs sind.

Es gelte weiterhin, alle Verkehrsmittel im Blick zu behalten, fordert Verkehrsministerin Kerstin Schreyer (CSU). "Die Straße ist die Basis von allem. Auch der Bus und das Ruftaxi fahren auf der Straße." Zugleich brauche man für die freie Wahl der Verkehrsmittel einen starken öffentlichen Nahverkehr.

Im ÖPNV sei kein erhöhtes Ansteckungsrisiko festgestellt worden. Die Ministerin rechnet damit, dass zu Hause arbeitende Pendler Ballungsräume wie München teilweise entlasten könnten, spürbar derzeit vor allem montags und freitags. "Das sind die Homeoffice-Tage", so Schreyer. "Außerdem scheinen sich die Stoßzeiten im Berufsverkehr etwas zu entzerren."

Foto: Joliot-Curie-Platz in Halle (über dts Nachrichtenagentur)

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