Halle (Saale) - Der neue Chef der Agentur für Innovation in der Cybersicherheit, Christian Hummert, fordert ein Umdenken bei der Cybersicherheitsforschung. Gerade dort, wo private Geldgeber vor Investitionen zurückschrecken, müsse der Staat mehr in Hochrisikotechnologie investieren, sagte er dem "Tagesspiegel".

Man müsse jetzt mit der Forschung von Themen beginnen, die in zehn oder 15 Jahren entscheidende Fähigkeiten ermöglichen könnten. So seien Unternehmen und Verwaltung auch in Zukunft geschützt. Dabei sollten in Deutschland gezielt Nischentechnologien gefördert werden, für die es noch keine großen Förderprojekte gebe. Es sei nicht damit getan, "Geld einfach auf einen Haufen zu werfen", so Hummert.

Der Informatiker leitet die Cyberagentur seit Anfang Oktober. Die bundeseigene GmbH wurde 2020 von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) und Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) in Halle (Saale) gegründet. Mit einem Budget von 350 Millionen Euro soll sie wichtige Trends identifizieren und konkrete Forschungsaufträge an die deutsche Cybersicherheitscommunity vergeben. Die aktuelle Ausschreibung der Cyberagentur unterstützt die Erforschung von Schnittstellen zwischen Gehirn und Computern.

In den nächsten Jahren soll um die Cyberagentur ein Ökosystem unterschiedlicher Universitäten, Unternehmen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen entstehen. "Eines meiner Ziele ist es, dafür auch einen Cyber-Inkubator einzurichten und Start-ups im Bereich Cybersicherheit gezielt zu fördern", sagte Hummert dem "Tagesspiegel".

Foto: Computer-Nutzer (über dts Nachrichtenagentur)

Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?

Dann unterstütze dts Nachrichtenagentur jetzt direkt: