Berlin - Die deutsche Automobilindustrie verlangt von der EU und ihren Mitgliedsstaaten ein viel stärkeres Engagement beim Ausbau des Ladenetzes für Elektroautos. "Klimapolitik ist eine Herausforderung für ganz Europa", sagte Hildegard Müller, Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), dem "Handelsblatt" (Freitagsausgabe).

Das gelte auch für den Ausbau der Ladeinfrastruktur. "Wir brauchen einen Ladenetz-Plan für ganz Europa. Die EU-Kommission sollte also nicht nur über schärfere Ziele für die Industrie nachdenken, sondern auch darüber, wie diese Ziele erreicht werden können." Entsprechend der Zahl der verkauften Elektroautos müsste durch die EU vorgegeben werden, wie viele neue Ladepunkte hinzukommen müssen.

"Rechtlich sollte eine solche Ausbauverpflichtung genau wie bei den Klimazielen und Flottengrenzwerten möglich sein", so Müller. Aus Sicht des VDA geht es auch beim Ausbau alternativer Energieformen nicht schnell genug voran. "Mehr Elektromobilität braucht mehr Ladestrom aus erneuerbaren Energien." Deutschland und Europa lägen beim Ausbau von Wind-, Solar- und Wasserkraft "aber schon jetzt hinter den selbst gesteckten Zielen".

Die neuen Emissionsziele sollten deshalb nicht nur mit der Erweiterung des Ladenetzes, sondern auch mit dem Ausbau der erneuerbaren Energie verknüpft werden. Mitte Juli legt die EU-Kommission ihr Programm "Fit for 55" vor. Darin sollen die Grundsätze festgeschrieben werden, auf welchem Weg und mit welchen Vorgaben Europa die Senkung der Kohlendioxid-Emissionen bis zum Jahr 2030 um 55 Prozent erreichen soll. Eine Schlüsselrolle spielt dabei die Automobilindustrie.

Der VDA hofft, dass seine Positionen noch aufgenommen werden können.

Foto: E-Auto-Ladestation (über dts Nachrichtenagentur)

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