Berlin - Seit dem Pfingstwochenende erlebt die Deutsche Bahn steigende Fahrgastzahlen. "Wir hatten zuletzt trotz der Kontaktbeschränkungen viel Zuspruch", sagte Bahn-Chef Richard Lutz den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben).

Der Pfingstverkehr sei bereits wieder "rege" gewesen, seither würden die Buchungszahlen deutlich anziehen. "Man spürt, dass die Menschen raus wollen, wenn die Möglichkeit dazu besteht. Mobilität ist eines der Grundbedürfnisse der Menschen." In der Corona-Pandemie hatte der Staatskonzern das Angebot weitgehend aufrecht gehalten, die Züge blieben jedoch zeitweise fast leer. Das hat den Konzern wirtschaftlich schwer getroffen. Die Bahn leide darunter, dass die Pandemie länger dauert und die Erholung später kommt als erwartet. "Kurzfristig sind unsere Einbußen höher als prognostiziert", sagte Lutz. Der Staatskonzern hatte bereits im vergangenen Jahr einen Verlust von 5,7 Milliarden Euro eingefahren. Der Bund unterstützt das Unternehmen mit direkten und indirekten Corona-Hilfen in Höhe von rund fünf Milliarden Euro. Langfristig mache sich Lutz keine Sorgen, sagte er: "Auf lange Sicht sprechen alle Megatrends für die klimafreundliche Bahn." So erwartet Lutz "wieder einen Sommer mit vielen Reisenden", wie er den Funke-Zeitungen sagte. "Die Vorfreude darauf ist überall bei der DB zu spüren."

Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn zeigte sich auch zuversichtlich, dass die Geschäftsreisenden wieder in die Züge zurückkehren - und zusätzlich dienstlich Reisende vom Flugzeug auf die Bahn umsteigen. "Bald wird es wieder Messen und Kongresse geben. Und dann werden sich viele Geschäftsreisende überlegen, ob sie mit dem Flugzeug oder der Bahn anreisen", sagte Lutz. "Da ist der Trend zum klimafreundlichen Reisen eindeutig auf unserer Seite."

Foto: ICE (über dts Nachrichtenagentur)

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