Frankfurt/Main - Die Deutsche Bank rechnet damit, dass die Ölnachfrage hoch bleibt. "Erwartungen, der Anstieg der Coronavirus-Infektionen in Europa könne die Ölnachfrage signifikant dämpfen, sind überzogen", sagte Chef-Anlagestratege Ulrich Stephan am Mittwoch.

Selbst während des harten Lockdowns im letzten Winter sei die Ölnachfrage außerhalb Chinas gerade einmal um etwa eine Million Barrel pro Tag gesunken - rund 100 Millionen sind es für gewöhnlich täglich. "Vorerst ist wohl kaum mit deutlich niedrigeren Ölpreisen zu rechnen", so Stephan. Auch dass die USA 50 Millionen Barrel aus ihrer strategischen Reserve bereitstellen wollen bringe nichts. "Schon gar nicht dürfte es reichen, um die relativ niedrigen Rohöl-Lagerbestände der Wirtschaft aufzufüllen", so der Anlage-Stratege.

Gleichzeitig bleibe die Nachfrage nach dem "schwarzen Gold" auch als Ersatz für andere stark verteuerte Energieträger wie Erdgas hoch. Der Ölpreis hatte im Oktober den höchsten Stand seit sieben Jahren erreicht, seitdem ging es aber wieder knapp fünf Prozentpunkte runter. Trotzdem ist Öl noch immer teurer als im gesamten Jahr vor Ausbruch der Coronakrise.

Foto: Öltanks (über dts Nachrichtenagentur)

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