Berlin - In kaum einem Land wird so wenig gegründet wie in Deutschland. Das zeigt der aktuelle "Global Entrepreneurship Monitor" (GEM), den das RKW-Kompetenzzentrum zusammen mit der Leibniz-Universität Hannover für das Bundeswirtschaftsministerium erstellt hat und über den das "Handelsblatt" berichtet.

Die Daten zeigen demnach, dass Deutschland bei der Gründungsquote unter den 43 untersuchten Ländern auf Platz 41 liegt. Stand 2020 haben nur 4,8 Prozent der 18- bis 64-Jährigen innerhalb der vergangenen dreieinhalb Jahre ein Unternehmen gegründet oder sind dabei, das zu tun. Weniger gegründet wird nur in Italien und Polen. Hoffnung macht, dass mittlerweile fast genauso viele Frauen wie Männer in Deutschland gründen.

Außerdem sind viele Menschen mit Migrationshistorie als Unternehmer tätig, die besonders häufig Innovationen hervorbringen. Allerdings hat die Pandemie die Gründungsprobleme verschärft. 2019 hatte die Gründungsquote noch bei 7,6 Prozent gelegen. Insbesondere mangelnde Finanzierungsmöglichkeiten für junge Firmen sind ein Problem.

Der Start-up-Beauftragte der Bundesregierung, Thomas Jarzombek, will daher einen bis zu 100 Milliarden Euro fassenden zweiten Zukunftsfonds initiieren. "Damit sollte auch weltweit in Technologie investiert werden. Es braucht also einen Deutschlandfonds nach dem Vorbild von Norwegen, dort macht man das seit Jahren erfolgreich vor", sagte Jarzombek dem "Handelsblatt".

Foto: Gewerbeanmeldung einer GmbH (über dts Nachrichtenagentur)

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