Berlin - Deutschland verliert für Ausländer als Land zum Leben und Arbeiten an Attraktivität. Bei einem Vergleich unter 59 Ländern landet Deutschland in der Bewertung ihrer individuellen Zufriedenheit nur auf Platz 36 und damit im hinteren Mittelfeld.

Wie die Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichten, hat dies eine Befragung der Vereinigung Internations unter 12.000 Menschen ergeben, die im Ausland leben - sogenannte Expats. Die attraktivsten Länder für Ausländer sind aktuell Taiwan, Mexiko, Costa Rica, Malaysia und Portugal. Am schlechtesten lebt es sich laut Umfrage in Kuwait, Italien, Südafrika und Russland. Gefragt wird unter anderem nach der Lebensqualität, den persönlichen Finanzen und nach Lebenshaltungskosten. Als besonders gut werden in Deutschland vor allem die Wirtschaftslage und die sicheren Arbeitsplätze eingestuft. 85 Prozent sind mit dem Wirtschaftsklima zufrieden. Sehr schlecht benotet wird dagegen die digitale Infrastruktur. Hier landet Deutschland in der Bewertung auf dem 53. Platz im Ländervergleich. Jeder Vierte bezeichnet es als schwierig, einen schnellen Internetanschluss für seine Wohnung zu erhalten. Zudem fällt es den meisten schwer, sich in Deutschland einzugewöhnen. Hier landet die Bundesrepublik nur auf Platz 55 und gehört zu den Schlusslichtern. Jeder Vierte empfindet die Deutschen laut Umfrage als generell unfreundlich, jedem Zweiten fällt es schwer, einheimische Freunde zu finden. Zum Vergleich: In Mexiko, das weltweit in der Kategorie Freunde finden am besten abschneidet, haben 36 Prozent der Expats mexikanische Freunde, in Deutschland sind Ausländer nur zu 19 Prozent mit Bundesbürgern befreundet. Während der Corona-Pandemie haben sich 14 Prozent der befragten Expats in Deutschland entschieden, in naher Zukunft nicht in ihre Heimat zurückzukehren - weltweit waren dies 18 Prozent. Taiwan wird vor allem wegen seiner hohen Lebensqualität und wegen seiner sicheren Arbeitsplätze geschätzt. Zudem ist die Mehrheit dort mit dem Leben im Allgemeinen, der einfachen Eingewöhnung und dem Berufsleben zufrieden. Auch die medizinische Versorgung wird positiv bewertet.

Foto: Frau mit Kopftuch und Frau ohne Kopftuch (über dts Nachrichtenagentur)

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