Berlin - Nach dem Urteil im Tiergarten-Mord weist Deutschland zwei russische Diplomaten aus. "Dieser Mord in staatlichem Auftrag, wie vom Gericht heute festgestellt, stellt eine schwerwiegende Verletzung deutschen Rechts und der Souveränität Deutschlands dar", sagte Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) am Mittwochnachmittag.
"Wir haben daher den Botschafter Russlands zu einem Gespräch einbestellt", so die Ministerin. Ihm sei mitgeteilt worden, dass "zwei Angehörige des diplomatischen Personals der russischen Botschaft zu unerwünschten Personen erklärt werden", sagte Baerbock. "Ich habe gestern mit dem russischen Außenminister Lawrow telefoniert und bekräftigt, dass wir einen offenen und ehrlichen Austausch mit Russland wollen und brauchen - in unser beider Interesse". Dies müsse auf dem Boden des Völkerrechts und gegenseitigen Respekts stattfinden.
"Es ist ganz klar, dass Handlungen wie der Mord im Tiergarten diesen Austausch schwer belasten", so Baerbock. "Die Bundesregierung wird alles tun was möglich ist, um die Sicherheit in unserem Land und den Respekt vor unserer Rechtsordnung zu gewährleisten." Der "Spiegel" berichtet unter Berufung auf eigene Informationen, die beiden akkreditieren Diplomaten würden dem russischen Geheimdienst FSB zugeordnet. Mehr als zwei Jahre nach dem sogenannten Tiergartenmord in Berlin war der angeklagte Russe am Mittwoch zu lebenslanger Haft verurteilt worden.
Nach Überzeugung des Gerichts handelte es sich um einen von Russland gesteuerten Auftragsmord.
Foto: Tatort im Kleinen Tiergarten (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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