Berlin - Die Bundesregierung will mit dem designierten US-Präsidenten Joe Biden darüber verhandeln, dass Europa und Deutschland mehr Impfstoff aus den USA bekommt. Das geht aus Antworten von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf Fragen von Finanzminister Olaf Scholz (SPD) hervor, über die das Portal "Business Insider" berichtet.
Hintergrund ist, dass die USA deutlich mehr Impfstoff der Firmen Biontech/Pfizer erhalten als Europa. "Die Versorgungssituation in den USA ist insbesondere von einer `executive order` des US-Präsidenten vom 8. Dezember 2020 geprägt", antwortete Spahn auf die Frage von Scholz, warum die USA vorrangig behandelt werden würden als Europa. Danach habe die US-Administration vorzusehen, dass US-Bürger bevorzugt mit Impfstoffen versorgt würden. "Die Produktionsstätten in den USA sind entsprechend angehalten, Impfstoff zunächst für die Versorgung in den USA zur Verfügung zu stellen."
Spahn kündigte darüber hinaus an, dass die Impfstoff produzierenden Unternehmen sowie die Bundesregierung versuchen wollten, mit der Regierung des zukünftigen US-Präsidenten Gespräche zu führen, "um Anpassungen zu erreichen". Soll heißen: Deutschland versucht die künftige US-Regierung dazu zu bewegen, die Produktionskapazität in ihrem Land auch für Europa zu öffnen. Ob Biden dazu bereit ist, Impfstoff-Dosen an Europa abzugeben, ist jedoch fraglich. Zuletzt hatte er einen Plan für eine groß angelegte Impfkampagne vorgestellt.
Die Corona-Lage in den USA ist dramatisch, täglich werden Hunderttausende neue Fälle entdeckt, Tausende Menschen sterben an und mit Corona.
Foto: Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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