Berlin - Trotz der Krise dringen die Gewerkschaften auf hohe Lohnabschlüsse. "Wir wollen jetzt einen ordentlichen Schluck aus der Lohnpulle", sagte die neue DGB-Vorsitzende Yasmin Fahimi den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
"Für den sozialen Frieden in Deutschland ist es von ganz zentraler Bedeutung, dass sich die Beschäftigten jetzt auch mitgenommen fühlen. Wir brauchen ein klares Signal, dass die Kosten der Krise nicht auf sie abgewälzt werden." Fahimi sagte: "Eine zeitweise Inflation ist nicht so schädlich für das Land wie der Kaufkraftverlust der Bevölkerung. Meine Sorge ist, dass wir in eine Rezession laufen. Und wenn Rezession und Inflation zusammenkommen, haben wir ein wirkliches Problem."
Zugleich brachte die DGB-Vorsitzende eine weitere Erhöhung des Mindestlohns ins Gespräch. "Wir begrüßen die Anhebung des Mindestlohns auf zwölf Euro", sagte Fahimi. "Wir sehen aber auch das Problem, dass die Entscheidung vor der Inflation und der Energiekrise stattgefunden hat. Ich kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen, ob diese zwölf Euro reichen. Ich setze allerdings sehr darauf, dass die Mindestlohnkommission die wirtschaftliche Gesamtlage in den nächsten Anpassungsrunden im Blick hat und verantwortlich entscheidet", sagte Fahimi.
Foto: DGB-Logo (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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