Berlin - Die Schul-Cloud des Hasso-Plattner-Instituts, deren Förderung der Bund im Frühjahr wegen Corona deutlich ausgebaut hatte, wird nur wenig genutzt. Das geht aus einer Antwort des Bundesbildungsministeriums auf eine schriftliche Frage der stellvertretenden FDP-Fraktionschefin Katja Suding hervor, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagausgaben) berichten.

Demnach nutzen derzeit 356 Schulen die Cloud aktiv im Rahmen des Bundesprogramms. Angemeldet sind 496 Schulen. Der Bund hatte die Cloud mit 12 Millionen Euro gefördert, damit alle diejenigen Schulen sie nutzen können, die nicht bereits über ein Länderprojekt Zugang zu einer vergleichbaren Cloud-Lösung haben. Laut Bundesbildungsministerium wurde die Cloud schon im Frühjahr von vielen Gymnasium mit MINT-Schwerpunkt genutzt. Suding kritisierte das Projekt als Fehlplanung: "Kaum mehr als ein Prozent aller Schulen hat sich aufgrund dieser Öffnung für die HPI Schul-Cloud entschieden", sagte sie den Funke-Zeitungen. Damit bleibe das Projekt "selbst hinter den ohnehin schon niedrigen Erwartungen der Bundesregierung zurück". Statt Schulen mit individuellen und marktreifen Lösungen zu unterstützen, würden zusätzliche Millionen in eine ohnehin schon gut finanzierte Cloud gesteckt, deren Funktionen anderen Anbietern weit hinterherhinken, kritisierte Suding. "Auch wenn die Pandemie bis dahin nicht vorbei sein wird, läuft zudem am Ende des Jahres die Förderung der Öffnung für die HPI Schul-Cloud aus. Was die 356 neu gewonnenen Nutzerschulen danach machen, ist völlig unklar."

Foto: Kinder spielen auf einem Schulhof (über dts Nachrichtenagentur)

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