Berlin - Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) rechnet 2022 bloß mit einem Wachstum der Ausrüstungsinvestitionen von 3,5 Prozent. Das geht aus einem Brief von DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben an die 79 IHKs vor, über den das "Handelsblatt" (Freitagausgabe) berichtet.
Aufgrund der schwachen Entwicklung in den vergangenen beiden Jahren hatten die meisten Experten mit einem deutlich stärkeren Anstieg gerechnet. Der "Sachverständigenrat der Wirtschaftsweisen" war im Herbst noch von einem Wachstum von sieben Prozent ausgegangen. Bei den Ausrüstungsinvestitionen seien aktuell erst 90 Prozent des Niveaus von 2019 erreicht, schreibt Wansleben: "Allein um die Substanz zu erhalten, müssten es längst schon weit mehr als 100 Prozent sein - vom zusätzlichen Investitionsbedarf im Rahmen der anstehenden Transformation unserer Volkswirtschaft ganz zu schweigen." Die Einschätzungen des DIHK, die auf Umfragen unter 28.000 Unternehmen basieren, deuten Ökonomen als deutliches Warnsignal.
"Das hätte einen größeren Einfluss auf das gesamtwirtschaftliche Wachstum", sagte Oliver Rakau, Konjunkturforscher bei Oxford Economics. "Der Standort Deutschland steht vor gravierenden Schwierigkeiten bei der Investitionstätigkeit", sagte Gabriel Felbermayr, Präsident des Wifo-Instituts. Die Investitionen deutscher Unternehmen in Maschinen, Fahrzeuge oder Ausstattung waren 2020 eingebrochen und 2021 wenig gewachsen.
Foto: Stahlproduktion (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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