Berlin - Intensivmediziner fordern, die Lockdown-Maßnahmen so lange zu verlängern, bis die Kliniken spürbar und dauerhaft entlastet sind. Lockerungen sollten erst dann greifen, wenn sich die Patientenzahl auf den Intensivstationen deutlich reduziert habe, sagte Gernot Marx, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagausgaben).

"Die Zahl der intensivmedizinisch versorgten Covid-19-Kranken muss dafür bundesweit stabil klar unter 1.000 Patienten liegen." Aktuell liegt die Zahl der Covid-Intensivpatienten in deutschen Kliniken bei rund 5.200 Fällen. Marx mahnte, die hohe Sterblichkeit nicht zu vergessen: "Jeder zweite Covid-19-Patient, der klinisch behandelt wurde, ist verstorben." Trotz leicht sinkender Zahlen seien die Kliniken nach wie vor in vielen Regionen an ihrer Belastungsgrenze.

"In Ampelfarben gesprochen: In elf von 16 Bundesländern ist die Ampel rot, dort gibt es weniger als 15 Prozent freie Intensivbetten." Zwar sehe man jetzt die allerersten Anzeichen, dass der Lockdown wirke. Die hochinfektiöse Virus-Mutation sei aber ein großer Unsicherheitsfaktor. "Sollte sie sich in Deutschland ausbreiten, könnten wir schnell wieder in einen exponentiellen Anstieg der Infektionszahlen rutschen."

Foto: Hinweis auf das Tragen eines Mund-Nase-Schutzes (über dts Nachrichtenagentur)

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