Berlin - Angesichts steigender Omikron-Infektionszahlen wird die Versorgungslage in den Kliniken nach Angaben der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) immer enger. "Wir haben flächendeckend ein Problem mit Personalausfällen durch Quarantäne und Isolation", sagte der DKG-Vorstandsvorsitzende Gerald Gaß dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Dienstagausgaben).
"Eine aktuelle Umfrage des DKI zeigt, dass 75 Prozent der Krankenhäuser nicht mehr in der Lage sind, ihr normales Leistungsangebot anzubieten. Und ausschlaggebend dafür sind die Personalausfälle." Zeitgleich registriere die DKG Höchststände von Covid-positiv getesteten Patienten auf den Normalstationen und hohe Aufwände im Infektionsschutz. "Die hohen Inzidenzen lassen auch kein Durchatmen in der kommenden Woche erwarten. Einzig positiv ist, dass die Belegung auf den Intensivstationen nicht weiter ansteigt", ergänzte Gaß. In dieser Situation müssten die Krankenhäuser die Regelversorgung wegen der Personalausfälle einschränken. "Mit dramatischen finanziellen Folgen vor allen Dingen deshalb, weil die Regierung es nicht geschafft hat, den am 20. März ausgelaufenen Rettungsschirm fristgerecht und frühzeitig zu verlängern", kritisierte der Verbandschef. "Hier gehen die Entscheidungen nicht zusammen." Einerseits werde bis auf den Basisschutz gelockert und anderseits würden die Kliniken nicht abgesichert. "Die Liquidität ist gefährdet. Jetzt gibt es zwar Ankündigungen die Ausgleichszahlungen bis Mitte April und den Versorgungszuschlag bis Juni zu verlängern", sagte Gaß weiter. "Ich kann die Politik und den Bundesgesundheitsminister nur dringend auffordern, auch über den April hinaus Klarheit zu schaffen, und das nicht nur für einen Monat, sondern langfristig." Die Krankenhäuser verlören in jedem Monat eine Milliarde Euro durch den Wegfall des Rettungsschirms, so Gaß.
Foto: Ärzte (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
Dann unterstütze dts Nachrichtenagentur jetzt direkt: