Berlin - CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt schließt sich den Stimmen an, die eine Abkehr vom Inzidenzwert als alleinigen Maßstab zur Bewertung der Infektionslage fordern. "Die Inzidenz als alleiniges Maß aller Dinge hat ausgedient", sagte er der "Bild am Sonntag".

Er plädiert stattdessen für "einen neuen `dynamischen 3-I-Wert` aus Impffortschritt, Intensivbettenauslastung und Inzidenz". Ähnlich argumentiert Mecklenburg-Vorpommerns Landeschefin Manuela Schwesig (SPD). "Wir brauchen eine neue Corona-Ampel. Sie muss neben den aktuellen Corona-Zahlen auch die Auslastung der Krankenhäuser und Intensivbetten und den Impffortschritt berücksichtigen", sagte sie der "Bild am Sonntag". Die FDP hat mit Blick auf den Gipfel davor gewarnt, Ungeimpfte schlechterzustellen. "Ich erwarte von der SPD, die sich an ihre rechtsstaatliche Tradition erinnern sollte, den von der CDU beabsichtigten weiteren Grundrechtseinschränkungen entgegenzutreten", sagte Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP). "Sie dienen erkennbar nicht dazu, eine Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern, sondern ausschließlich der Volkserziehung." Eine Mehrheit von 57 Prozent der Menschen in Deutschland hingegen würde es begrüßen, wenn Geimpfte mehr Freiheiten bekommen würden als Ungeimpfte. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts INSA für die "Bild am Sonntag". 33 Prozent sind dagegen (weiß nicht, keine Angabe: 10 Prozent). Für die "Bild am Sonntag" befragte das Meinungsforschungsinstitut INSA 1.001 Menschen am 6. August 2021. Frage: "Sind Sie grundsätzlich dafür oder dagegen, dass gegen das Coronavirus Geimpfte mehr Freiheiten zurückerlagen als Ungeimpfte bzw. dass für Ungeimpfte mehr Maßnahmen gelten als für Geimpfte?"

Foto: Menschen in einer U-Bahn (über dts Nachrichtenagentur)

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