Berlin - Um die extrem gestiegenen Beiträge für die gesetzliche Unfallversicherung der Profisportler zu senken, hat der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) vorgeschlagen, den Schutz stark einzuschränken. Das berichtet der "Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe unter Berufung auf einen Brief des DOSB-Präsidenten Alfons Hörmann.

Demnach soll die Einkommensgrenze, ab der Sportler gesetzlich unfallversichert sind, auf 20.000 Euro im Jahr angehoben werden. Das entspricht dem Mindestlohn bei einem Vollzeitjob. Bislang liegt die Grenze bei 250 Euro im Monat. Die Hürde hätte laut Bericht drastische Auswirkungen: Von derzeit rund 27.500 versicherten Sportlern würde mehr als die Hälfte ihren Schutz verlieren, etwa viele Regionalligakicker und Bundesligaspielerinnen.

Bislang können sogar Fußballmillionäre lebenslange Zahlungen der Sozialkasse erhalten. Zudem kassieren manche Sportler Renten, obwohl sie noch aktiv sind. Es ist auch möglich, mehrere Zahlungen gleichzeitig zu erhalten. Die im "Spiegel" geschilderten Möglichkeiten, sich die Zeit nach der Karriere mit Verletztenrenten "vergolden" zu lassen, müssten abgeschafft werden, fordert der DOSB-Präsident.

Unterdessen klagen Profivereine gegen die Beitragsbescheide der zuständigen Berufsgenossenschaft vor Sozialgerichten, weil die Gebühren die wirtschaftlichen Aktivitäten erdrosselten. Zurzeit können die Beiträge je nach Gehalt der Spieler auf bis zu 35.000 Euro im Jahr klettern. Dennoch reichen sie nicht, um die Kosten für Behandlung und Renten zu decken.

Foto: Rad-Rennfahrer mit Fahrradhelm (über dts Nachrichtenagentur)

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