Berlin - Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Daniela Ludwig (CSU), hat einen Kinder- und Jugendgipfel gefordert. Dabei sollen "ressortübergreifend alle Auswirkung der Corona-Pandemie für die junge Generation analysiert und daraus konkrete Konsequenzen gezogen werden", sagte Ludwig dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".

Es dürfe nicht nur um den Bildungsbereich gehen, sondern zum Beispiel auch um die gesundheitlichen Folgen. "Geld allein wird nicht ausreichen, wir müssen auch über Strukturen sprechen, also etwa über erweiterte Hilfsangebote für Kinder aus Suchtfamilien oder für Heranwachsende, bei denen der Lockdown zu psychischen Problemen geführt hat", sagte sie. "Ich habe immer davor gewarnt, dass eine Generation Corona entsteht. Aber leider muss ich jetzt sagen: Derzeit ist das die Realität", so Ludwig.

"Um die Schäden zu beheben, hat die gesamte Gesellschaft ordentlich was zu tun." Das werde viel schwieriger sein, als die wirtschaftlichen Folgen zu überwinden. Das von der Großen Koalition beschlossene Aufholpaket sei ein sehr guter Schritt in die richtige Richtung. "Aber es reicht nicht."

Ludwig forderte eine zügige Öffnung von Schulen und Kitas. "Viele Kinder haben seit November kein Klassenzimmer mehr von innen gesehen. Das ist ein Desaster." Kitas und Schulen seien aber keine Treiber der Pandemie.

"Deshalb müssen jetzt alle Möglichkeiten, die die sinkende Inzidenz und die steigende Impfquote bieten, umgehend für Öffnungen genutzt werden - zunächst für Wechselunterricht verbunden mit regelmäßigen Tests." Auch Freizeitangebote wie Vereinssport, Musikschulen oder Jugendtreffs sollten schnell wieder starten. "Da müssen wir endlich in die Puschen kommen", verlangte Ludwig.

Foto: Daniela Ludwig (über dts Nachrichtenagentur)

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