Berlin - Der Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Burkhard Blienert (SPD), will das Thema Alkoholmissbrauch stärker in den Fokus nehmen und bekräftigt seinen Vorstoß zum so genannten begleiteten Trinken. "Wichtiger als Appelle sind strukturelle Veränderungen", sagte er der "Rheinischen Post" (Donnerstagausgabe).
Das gelte etwa beim begleiteten Trinken von Jugendlichen, was im Allgemeinen gar nicht so präsent sei. "Es ist nicht sinnvoll, dass Jugendliche schon mit 14 Alkohol trinken dürfen, nur, weil die Eltern das okay finden. Oder beim Alkohol-Sponsoring von Veranstaltungen, das immer noch großen Raum einnimmt", so Blienert. "Alle Fachgesellschaften machen deutlich: Alkohol ist ein starkes Zellgift mit langjährigen Auswirkungen. Doch kaum einer hört den Fachleuten zu."
Blienert fügte hinzu: "Und wir werden handeln: Der Koalitionsvertrag sieht ja ganz explizit neue Maßnahmen zur Alkoholprävention vor, zum Beispiel beim Thema Werbung und Sponsoring." Ihm gehe es um die allgemeine Verfügbarkeit, die unreflektiert hingenommen werde. "Hier möchte ich sensibilisieren. Es gibt Missbrauch, welcher einen hohen wirtschaftlichen Schaden verursacht, der von der Allgemeinheit und den Sozialkassen ausgeglichen werden muss. Ganz abgesehen von schweren medizinischen und sozialen Folgen für den Einzelnen."
Foto: Biertrinkende Frau (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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