Berlin - Mit der Aktion "Allesdichtmachen" sorgen über 50 Schauspieler für Wirbel. In kurzen Videoclips stellen sie sich auf sarkastische Weise scheinbar hinter die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung - und meinen dementsprechend das Gegenteil.

Am Donnerstagabend wurden die Filme auf Youtube hochgeladen, der von Jan Josef Liefers hatte dabei zunächst die meisten Abrufe. "Danke an alle Medien unseres Landes, die seit über einem Jahr unermüdlich, verantwortungsvoll und mit klarer Haltung dafür sorgen, dass der Alarm genau da bleibt, wo er hingehört: nämlich ganz, ganz oben", sagt Liefers darin. Auch Volker Bruch ("Die Menschen im Land brauchen diese Angst jetzt"), Ulrich Tukur ("Schließen Sie ausnahmslos jede menschliche Wirkungsstätte!"), Ulrike Folkerts ("Weil ich das Meer liebe, will ich mehr; mehr Maßnahmen"), Wotan Wilke Möhring ("Wenn negativ positiv ist, dann geht`s uns gar nicht schlecht, sondern gut"), Ken Duken ("Wenn wir so weitermachen, verunsichern wir vielleicht auch das Virus") oder Nadja Uhl ("Dank Corona habe ich gelernt, zu schweigen") machen bei der umstrittenen Aktion mit. Kritik gab es unter anderem von Jan Böhmermann: Wenn man Probleme mit Corona-Eindämmungsmaßnahmen habe, solle man sich einfach eine Dokumentation von der Intensivstation der Charité ansehen.

Medienkritiker Stefan Niggemeier bezeichnete "Allesdichtmachen" als "größten Erfolg der Querdenkerszene bisher". Dass bekannte und geschätzte Schauspieler "mit ekliger Ironie" gegen die Corona-Maßnahmen kämpften sei "grauenhaft". Hans-Georg Maaßen hingegen bezeichnete die Aktion als "großartig", ebenso wie mehrere Bundestagsabgeordnete der AfD.

Foto: Nadja Uhl, Jan Josef Liefers und Ken Duken (über dts Nachrichtenagentur)

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