Berlin - Der Vorsitzende der IG Bergbau-Chemie-Energie, Michael Vassiliadis, fordert angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine einen neuen Energiegipfel. "Der Krieg in der Ukraine verändert die Debatte um die Energieversorgung in Deutschland", sagte Vassiliadis der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".

Und weiter: "Es braucht jetzt dringend einen Energiegipfel aller in diesem Sektor relevanten Spieler, bei dem wir ohne Denkverbote diskutieren müssen, wie wir über die nächsten Jahre kommen wollen." Auf dem Gipfel müsse unter anderem besprochen werden, ob der Kohleausstieg verschoben werden sollte. Deutschland müsse sich für einen Stopp des russischen Erdgases wappnen, sagte Vassiliadis der FAS. Es gebe in Europa genügend Häfen, an denen Flüssiggas aus anderen Quellen und Weltregionen angenommen werden kann - aber nicht in Deutschland. Die Weiterverteilung werde nochmals viel Geld kosten.

Der Gewerkschafter lobte das Energie-Entlastungspaket der Bundesregierung, äußerte aber Zweifel daran, dass es bei einer weiteren Zuspitzung ausreicht. "Wir hatten im Vorfeld eine Entlastung für die breite Masse gefordert. Das lässt sich in dem vorgelegten Paket durchaus erkennen", sagte Vassiliadis der FAS. "Wenn sich die Lage an den Energiemärkten weiter zuspitzt, werden wir eventuell noch mal nachbessern müssen."

Foto: Gas-Verdichterstation Mallnow (über dts Nachrichtenagentur)

Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?

Dann unterstütze dts Nachrichtenagentur jetzt direkt: