Berlin - Anlässlich der Übergabe des Friedensnobelpreises an das Welternährungsprogramm hat Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) an die internationale Staatengemeinschaft appelliert, mehr Geld für die UNO-Hilfswerke zur Verfügung zu stellen. "Alle Regierungen müssen sich beteiligen, die Finanzierungslücken der UN-Hilfswerke schnell zu schließen", sagte Müller dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Freitagsausgaben).

Zwar sei es seit 1990 gelungen, die Zahl der Hungernden um 200 Millionen zu verringern. "Aber in den letzten Jahren nimmt die Zahl der Hungernden wieder zu. Covid-19 verschärft die Situation jetzt dramatisch", warnte der CSU-Politiker. Deutschland habe als einer von wenigen Staaten gehandelt und mit einem weltweiten Corona-Sofortprogramm seine Unterstützung ausgebaut.

"Hunger zu bekämpfen ist die beste Friedenspolitik", sagte er. "Ich gratuliere dem Welternährungsprogramm herzlich. Das ist eine tolle Auszeichnung, auch für die vielen Menschen, die tagtäglich unter höchstem persönlichen Einsatz gegen Hunger, Not und Elend kämpfen", so der Minister. Hunger zu bekämpfen sei nicht nur überlebenswichtige Nothilfe, sondern auch vorausschauende Friedenspolitik.

"Wo Menschen nichts mehr zu essen haben, machen sie sich auf den Weg oder kämpfen um ihr Überleben." 80 Millionen Menschen seien weltweit auf der Flucht - so viele wie seit dem 2. Weltkrieg nicht mehr, sagte Müller. "In der Sahelregion - direkt vor Europas Haustür - mussten 3.000 Schulen und viele Krankenhäuser schließen wegen des Terrors von Boko Haram, des IS und anderer Gruppen. Wir brauchen politische Lösungen für die Konflikte. Sonst werden wir den Hunger nie besiegen", so der CSU-Politiker.

Foto: Vereinte Nationen (über dts Nachrichtenagentur)

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