Berlin - Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) hat sich für eine Zusammenarbeit mit den Taliban ausgesprochen, um humanitäre Hilfe in Afghanistan zu organisieren. Entscheidend sei, dass die Hilfe "bei den Menschen in Afghanistan ankommt - und das funktioniert nicht, ohne mit den Taliban zu sprechen", sagte sie den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagsausgaben).
"Wir können nicht zusehen, wie die Menschen in Afghanistan verhungern, wir müssen ihnen eine Perspektive geben." Weil die Taliban jedoch "keine legitime Regierung" seien, organisiere Deutschland die Unterstützung "regierungsfern", fügte die Ministerin hinzu. In Afghanistan herrsche "eine der größten humanitären Krisen der Welt". Das Land am Hindukusch befinde sich "im freien Fall".
Schulze verwies darauf, dass die Bundesregierung im Herbst ein Hilfspaket von mehr als 600 Millionen Euro für Afghanistan geschnürt habe. "Das Geld, mit dem die UN-Hilfsorganisationen arbeiten, reicht allerdings nicht, um die Grundversorgung der notleidenden Menschen im Land in diesem Jahr sicherstellen zu können." Die Menschen in Afghanistan brauchten längerfristige Unterstützung. "Ich werde mich dafür einsetzen, dass die internationalen Hilfen für Afghanistan weitergehen", so Schulze.
Foto: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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