Wiesbaden - Die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte sind im Februar 2021 um 4,6 Prozent niedriger als im Vorjahresmonat gewesen. Gegenüber dem Vormonat stiegen die Preise um 2,1 Prozent, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch mit.

Bei den Preisentwicklungen zeigten sich große Unterschiede zwischen tierischen und pflanzlichen Erzeugnissen. Die Preise für tierische Erzeugnisse gingen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 12,4 Prozent zurück. Damit setzt sich der Trend der vergangenen Monate fort (zuletzt -12,6 Prozent im Januar 2021). Der Preisrückgang bei tierischen Erzeugnissen ist vor allem auf die bereits seit einigen Monaten sinkenden Preise für Schlachtschweine zurückzuführen.

Im Februar 2021 lagen deren Preise um 36,0 Prozent unter dem Stand des Vorjahres (Januar 2021 gegenüber Januar 2020: -35,2 Prozent). Die fallenden Preise sind hauptsächlich in fehlenden Absatzmöglichkeiten begründet, die durch die Schließung der Gastronomie und fehlende Großereignisse wie zum Beispiel Konzerte, Messen und Volksfeste entstanden sind. Zudem konnte das erhöhte Angebot an schlachtreifen Schweinen aus reduzierten Schlachtaktivitäten aufgrund bestehender Corona-Hygieneauflagen vor allem in Süddeutschland noch nicht vollständig abgebaut werden. Schließlich stockt aufgrund der Afrikanischen Schweinepest weiterhin der deutsche Export in Drittstaaten.

Bei den Preisen für Schafe und Ziegen wurde - ebenfalls wie in den vergangenen Monaten - eine entgegengesetzte Entwicklung beobachtet: Hier stiegen die Preise von Februar 2020 bis Februar 2021 um 26,7 Prozent, von Januar 2020 auf Januar 2021 lag die Veränderung bei +27,7 Prozent. Die Preissteigerung ist auf ein andauernd knappes Angebot zurückzuführen. Im Gegensatz zu den tierischen Erzeugnissen stiegen die Preise für pflanzliche Erzeugnisse im Februar 2021 gegenüber dem Vorjahresmonat um 8,2 Prozent, so die Statistiker weiter. Der Anstieg ist vor allem auf die um 20,8 Prozent höheren Preise für Getreide zurückzuführen.

Einen ähnlich starken Anstieg gegenüber dem Vorjahresmonat hatte es zuletzt im Februar 2019 gegeben. Ein Auslöser für den Preisanstieg könnte die Sorge vor Auswinterungsschäden in wichtigen Exportländern und die dadurch höhere Nachfrage nach Getreide aus Deutschland sein. Beim Gemüse betrug die Preissteigerung im Februar 2021 gegenüber Februar des Vorjahres 12,9 Prozent. Ausschlaggebend hierfür waren vor allem die Preissteigerungen beim Salat (+29,8 Prozent) durch das witterungsbedingt verknappte Angebot.

Auch beim Obst kam es zu Preissteigerungen: Die Preise lagen im Februar 2021 um 30,6 Prozent höher als noch vor einem Jahr. Erwähnenswert sind hierbei die gestiegenen Erzeugerpreise für Tafeläpfel (+15,2 Prozent). Die Preissteigerung ist hauptsächlich Folge der frostbedingten Ernteausfälle im Frühjahr 2020 in einigen Regionen Deutschlands begründet. Für Speisekartoffeln sinken die Preise gegenüber dem Vorjahresmonat hingegen bereits seit September 2019.

Im Februar 2021 waren sie 51,7 Prozent und im Januar 2021 51,9 Prozent niedriger als im Vorjahresmonat. Hierfür dürfte vor allem die fehlende Nachfrage aus der Gastronomie und aus Großküchen verantwortlich sein. Daneben könnte auch die schlechtere Produktqualität eine Rolle spielen, die unter anderem durch die Trockenheit in Süddeutschland und Frostschäden in Norddeutschland verursacht wurde.

Foto: Kartoffeln (über dts Nachrichtenagentur)

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