Wiesbaden - Die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte sind im Juli 2021 um 9,0 Prozent höher gewesen als im Vorjahresmonat. Gegenüber dem Vormonat fielen die Preise um 0,3 Prozent, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Montag mit.
Wie in den vergangenen Monaten ist der hohe Preisanstieg für pflanzliche Erzeugnisse im Juli 2021 um 11,0 Prozent gegenüber Juli 2020 vor allem auf die höheren Preise für Getreide zurückzuführen. Sie lagen um 21,2 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Im Juni 2021 hatte die Veränderung sogar +27,9 Prozent betragen. Gegenüber dem Vormonat ging der Preis im Juli 2021 aufgrund der neuen Ernte um 7,3 Prozent zurück.
Handelsgewächse, wie Raps und Zuckerrüben, verteuerten sich im Juli 2021 gegenüber Juli 2020 um 28,9 Prozent. Dazu trug insbesondere die Preissteigerung beim Raps mit +37,0 Prozent bei, die vor allem aus einer Warenknappheit bei gleichzeitig hoher Nachfrage resultierte. Bei den Erzeugnissen des Gemüse- und Gartenbaus betrug die Preissteigerung gegenüber dem Vorjahresmonat 8,7 Prozent. Ausschlaggebend hierfür waren unter anderem die gestiegenen Preise für Pflanzen und Blumen um 13,2 Prozent.
Die Preise für Gemüse insgesamt stiegen um 5,6 Prozent. Größere Preissteigerungen gab es vor allem bei Salat mit +37,9 Prozent. Für Speisekartoffeln sinken die Preise im Vorjahresvergleich bereits seit September 2019, zuletzt jedoch nicht mehr so stark wie in den vorhergehenden Monaten. Im Juli 2021 lagen sie um 23,0 Prozent niedriger als im Jahr zuvor, im Juni 2021 betrug der Preisrückgang gegenüber dem Vorjahr sogar 56,8 Prozent.
Im Vormonatsvergleich stiegen die Preise aufgrund der neuen Ernte und dem begrenzten Angebot an Speisefrühkartoffeln um 73,7 Prozent. Die Preise für tierische Erzeugnisse stiegen im Juli 2021 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 7,7 Prozent, so die Statistiker weiter. Im Juni hatte der Preisanstieg bereits 5,7 Prozent betragen. Der Preisanstieg für tierische Erzeugnisse ist vor allem auf die steigenden Milchpreise zurückzuführen.
Im Juli 2021 lag der Milchpreis um 14,1 Prozent über dem Vorjahresniveau. Bei Schlachtschweinen setzte sich der schon in den vergangenen Monaten beobachtete Trend fallender Preise abgeschwächt fort. Im Juli 2021 fielen sie um 2,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Gedämpft wird der bislang stetige Rückgang seit Mai 2020 vor allem durch die steigende Nachfrage durch die wieder geöffnete Gastronomie.
Bei Schafen und Ziegen wurden dagegen - wie in den vergangenen Monaten - steigende Preise beobachtet (Juli 2021 gegenüber Juli 2020: +21,9 Prozent). Auch für Rinder erhöhten sich die Preise im Juli 2021 im Vergleich zum Vorjahresmonat (+16,7 Prozent). Diese Erhöhung ist wesentlich auf die begrenzten Angebotsmengen und die wieder steigende Nachfrage durch die Gastronomie zurückzuführen.
Foto: Eisbergsalat (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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