Berlin - SPD-Chefin Saskia Esken hat sich für weitere Verhandlungen mit den Taliban ausgesprochen. "Wir stehen ganz klar dazu, dass mit dem Ende des militärischen Evakuierungseinsatzes das deutsche Engagement nicht endet, verbliebene deutsche Staatsangehörige, ehemalige Ortskräfte und andere besonders schutzbedürftige Personen nach Deutschland zu holen", sagte sie der "Welt".

Die Verantwortung für diese Menschen bedeute, "nichts unversucht zu lassen". Dass die Bundesregierung hierzu intensive Gespräche mit den Taliban wie auch mit den Anrainerstaaten führe, sei "absolut richtig". Deutschland trage "in hohem Maße Verantwortung für Ortskräfte, die für die Bundeswehr und die Bundesministerien in all den Jahren tätig waren", so Esken. "Aber auch Afghanen, die für deutsche Entwicklungseinrichtungen, Medien, Stiftungen und NGOs vor Ort gearbeitet haben, verdienen unseren Schutz ebenso wie die Verteidiger von Menschen- und Frauenrechten, Journalisten und Kulturschaffende, die jetzt besonders gefährdet sind."

Esken sagte weiter, Deutschland habe "für die humanitäre Hilfe für Geflüchtete in und aus Afghanistan Mittel in Höhe von etwas mehr als einer halben Milliarde Euro zur Verfügung gestellt und zusätzlich 100 Millionen Euro Soforthilfe, um internationale Hilfsorganisationen, die weiterhin vor Ort tätig sind, zu unterstützen, darunter das UN-Flüchtlingshilfswerk, das Internationale Rote Kreuz sowie das Welternährungsprogramm".

Foto: Saskia Esken (über dts Nachrichtenagentur)

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