Brüssel - Binnenmarktkommissar Thierry Breton fordert die Gründung einer schnellen Eingreiftruppe für die EU. Die EU müsse als Lehre aus dem Afghanistan-Einsatz ihre gemeinsame Verteidigungspolitik deutlich stärken, sagte der Franzose, der in der Kommission auch für Verteidigung zuständig ist, der "Süddeutschen Zeitung" (Donnerstagsausgabe). "Es ist offensichtlich, dass wir Lücken haben, dass es nicht funktioniert. Wir konnten in Afghanistan nicht das machen, was wir machen wollten und hätten machen sollen", sagte Breton: "Wir müssen den Weckruf hören und eine europäische Antwort darauf vorschlagen."

Wohin die Debatte mit den EU-Regierungen schließlich führe, wisse er nicht, aber "es ist an der Zeit, diese Fragen zu stellen, allein schon aus Verantwortung gegenüber unseren Mitbürgern". Nötig sei unter anderem der Aufbau einer schnell zu mobilisierenden, flexiblen Eingreiftruppe der EU: "Europäische Verteidigungspolitik wird nur glaubhaft sein, wenn wir auch in der Lage sind, außerhalb unserer Grenzen komplizierte militärische Operationen zu starten", sagte Breton der Zeitung. An diesem Donnerstag will Breton darüber mit den EU-Verteidigungsministern bei ihrem Treffen in Slowenien diskutieren.

Foto: EU-Fahnen (über dts Nachrichtenagentur)

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