Brüssel - Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen in Großbritannien fordert EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides mehr Sequenzierungen von positiven Corona-Proben. "Wir müssen EU-weit mindestens 10 Prozent der positiven Proben sequenzieren", sagte sie dem "Handelsblatt" (Freitagausgabe).

"Wir können es uns nicht leisten, blind für die Varianten zu sein." Die EU unterstütze die Sequenzierungen mit 100 Millionen Euro. Deutschland erfüllt diese Vorgabe. Hier wurden zuletzt 12 Prozent der positiven Proben sequenziert, also so genau untersucht, dass die Varianten voneinander unterscheidbar sind.

Weiter sagte Kyriakides: "Die Bedrohung durch die ansteckenderen Varianten, wie der Delta-Variante, bleibt sehr real und ernst für ungeimpfte Menschen. Das sehen wir in Großbritannien. Dies ist derzeit die größte Herausforderung für uns." Insgesamt zeichnete die Kommissarin aber ein positives Bild von der Situation: "Wir sehen nun die positiven Effekte der Massenimpfungen in der EU: Die Zahlen sinken stetig seit zwei Monaten."

Mehr als 50 Prozent der Erwachsenen hätten ihre erste Dosis erhalten, 30 Prozent seien vollständig geimpft. "Das sind Gründe für Optimismus, wenn auch nicht für Selbstzufriedenheit." Die Impfkampagnen dürften jetzt nicht nachlassen: "Impfungen bleiben unser stärkstes Mittel gegen die Varianten", sagte Gesundheitskommissarin Kyriakides. "Wir müssen sicherstellen, dass so viele Bürger wie möglich vollständig geimpft sind."

Foto: Pendler mit Corona-Masken (über dts Nachrichtenagentur)

Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?

Dann unterstütze dts Nachrichtenagentur jetzt direkt: