Brüssel - Die EU muss voraussichtlich rund 11,6 Milliarden Euro weniger an Corona-Aufbauhilfen an ihre Mitgliedsländer auszahlen als geplant. Das hat der Wissenschaftliche Dienst des Europäischen Parlaments auf Anfrage des FDP-Abgeordneten Moritz Körner berechnet, schreibt der "Spiegel".
Wie viel ein EU-Land an Aufbauhilfen bekommt, hängt auch davon ab, wie sich sein Wirtschaftswachstum im Verhältnis zu den anderen Mitgliedsländern entwickelt. Einige Staaten, deren Wirtschaft sich schneller von den Folgen der Coronakrise erholt, sollen nun weniger erhalten. Davon betroffen sind nach den Berechnungen aus dem EU-Parlament 20 der 27 Mitgliedsländer. Am meisten verlieren demnach Rumänien (minus 1,98 Milliarden Euro), Frankreich (minus 1,55 Milliarden), Belgien (minus 1,38 Milliarden) und Ungarn (minus 1,3 Milliarden). Deutschland soll dagegen wie geplant rund 25,6 der insgesamt 338 Milliarden Euro an nicht rückzahlbaren Finanzhilfen erhalten. Der Grund: Die deutsche Wirtschaft wächst schwächer als die der meisten anderen EU-Länder. "Zynisch gesprochen hat Deutschland Glück im Unglück", sagt FDP-Mann Körner. Für die Bürger wäre es jedoch besser, "schuldenbasierte Hilfen zu verlieren und dafür von einem stärkeren Wirtschaftsaufschwung nachhaltig zu profitieren". Welcher Staat wie viel Geld bekommt, soll aber erst Ende Juni 2022 feststehen.
Foto: Corona-Regeln in Italien (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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