Brüssel - Bei der Wiedereinführung des europäischen Nachtzugsystems lässt sich die EU-Kommission offenbar von britischen Experten beraten - ungeachtet des Brexits. Das berichtet der "Spiegel" in seiner neuen Ausgabe.

Demnach hat die Generaldirektion für Verkehr und Transport den Zuschlag für eine umfassende Expertise einer britischen Kanzlei erteilt, obwohl das Vereinigte Königreich kein Mitglied der EU mehr ist und sich auch sonst nicht an dem neuen Nachtzugnetz beteiligt. Das Volumen des "Pilotprojekts zur Revitalisierung der grenzüberschreitenden Nachtzüge" liegt bei knapp einer halben Million Euro. Dem Vernehmen nach hatten auch deutsche Beratungsfirmen Interesse an dem Auftrag, ihre Angebote waren jedoch wohl zu teuer. Die britische Kanzlei hatte schon die Vorgängerstudie veröffentlicht.

Die EU-Kommission ließ eine Anfrage des "Spiegel" dazu unbeantwortet. Deutschland, Österreich, Frankreich und die Schweiz hatten kürzlich eine Absichtserklärung für gemeinsame Nachtzugverbindungen unterzeichnet. Von 2021 an soll es über Nacht etwa von Wien über München nach Paris und von Zürich über Köln nach Amsterdam gehen.

Foto: Wiener Hauptbahnhof (über dts Nachrichtenagentur)

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