München - Die europäische Autolobby macht Druck beim Aufbau eines öffentlichen Ladenetzes für Elektroautos. "Ein Kunde, der nicht laden kann, kauft kein Elektrofahrzeug", schreibt BMW-Chef Oliver Zipse in einem Gastbeitrag für das "Handelsblatt".

Zipse, der zugleich Chef des europäischen Autoverbandes Acea ist, rechnet mit der Notwendigkeit von mindestens drei Millionen öffentlichen Ladepunkten in der EU bis 2030. Zipse bezieht sich auch auf das Vorhaben der EU, die Klimavorgaben noch einmal anzuziehen. Die EU hat eine weitere Verschärfung der CO2-Flottenziele für neue Pkws von minus 37,5 Prozent auf minus 50 Prozent im Zeitraum von 2021 bis 2030 vorgeschlagen. "Wenn die CO2-Flottenziele verschärft werden, steigt durch das Mehr an Elektrofahrzeugen auch der Infrastrukturbedarf", so Zipse. "Für jedes weitere Prozent der Zielverschärfung benötigen wir zusätzlich mindestens 200.000 weitere öffentliche Ladepunkte - über die bereits erforderlichen drei Millionen im Jahr 2030 hinaus", schreibt der Acea-Präsident.

"Das macht bei der diskutierten Verschärfung noch einmal rund 2,5 Millionen öffentliche Ladepunkte". Bislang ist die EU von dem Ziel einer flächendeckenden Versorgung mit Ladesäulen weit entfernt. Derzeit gibt es in Europa 225.000 öffentliche Ladepunkte, 44.000 davon in Deutschland. Hierzulande seien im vergangenen Jahr nur 10.000 neue Ladepunkte hinzugekommen.

"Die Frage der Infrastruktur ist also ungeklärt", so Zipse. "Die fehlende Ladeinfrastruktur darf nicht zum Flaschenhals für die E-Mobilität werden", so der BMW-Chef.

Foto: Elektroauto an einer Ladestation (über dts Nachrichtenagentur)

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