Brüssel - Manfred Weber, Vorsitzender der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament, hat vor wirtschaftlichen Schäden durch Grenzschließungen innerhalb der EU gewarnt und sich skeptisch gegenüber erneuten Grenzkontrollen gezeigt. "Für die deutsche Industrie und den Handel würden Grenzschließungen große Einbußen bedeuten. Zudem würde das Gesundheitswesen in den Grenzräumen vor enorme Herausforderungen gestellt", sagte Weber der "Rheinischen Post" (Donnerstagausgabe).
Das müsse unbedingt vermieden werden. "Auch Grenzkontrollen würden den freien Warenverkehr behindern und gerade für Arbeitspendler zu Einschränkungen führen. Die Grenzräume in Deutschland sind im Gesundheitswesen und anderen systemrelevanten Bereichen auf Pendler angewiesen", so Weber.
Die Staats- und Regierungschefs müssten beim EU-Gipfel "dringend zu gemeinsamen Lösungen kommen". Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) berät am Donnerstagabend mit den EU-Staats- und Regierungschefs über das weitere Vorgehen in der Pandemiebekämpfung. Bereits am Dienstagabend hatte Merkel gesagt, dass sie Grenzkontrollen nicht ausschließe, um die weitere Verbreitung von Virus-Mutationen zu verhindern. Auch Weber bekräftigte nun die Notwendigkeit, keine neue Dynamik im Infektionsgeschehen entstehen zu lassen.
"Ich setze deshalb auf die Vernunft der Staats- und Regierungschefs. Alleingänge der Staaten wären kontraproduktiv." Es brauche vor allem möglichst einheitliche Coronatest-Standards, welche Anforderungen bei einem Grenzübertritt gestellt werden, sagte Weber. Auch ein EU-Impfzertifikat für Pendler und Touristen brachte der EVP-Fraktionschef ins Spiel.
Foto: Deutsche Grenze (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
Dann unterstütze dts Nachrichtenagentur jetzt direkt: