Berlin - Die deutschen Haushalte müssen sich auf spürbar höhere Kosten für Strom und Gas im kommenden Winter einstellen. Das berichtet der "Spiegel".
Schon jetzt sind die Strompreise für Privatkunden auf einen historischen Rekordstand geklettert. Anfang September musste ein Musterhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 4.000 Kilowattstunden durchschnittlich 30,54 Cent pro Kilowattstunde bezahlen - mehr als je zuvor. Erdgas hat sich für Endverbraucher seit Neujahr im Mittel um fast zwölf Prozent verteuert. Dabei werden Preisänderungen normalerweise eher zum Jahreswechsel vorgenommen.
Die ungewöhnlich frühe Verteuerung ist die Folge von Preissprüngen auf Europas Großhandelsmärkten. So kostet Grundlaststrom an der Leipziger Energiebörse EEX mit mehr als 90 Euro pro Megawattstunde derzeit mehr als doppelt so viel wie im Sommer 2020. Erdgas ist am niederländischen Referenzmarkt TTF sogar rund zehnmal so teuer. Der extreme Preisanstieg am Gasmarkt resultiert vor allem aus der Sorge vor möglichen Engpässen im Winter.
So seien die Erdgasspeicher in Europa weniger gefüllt als normalerweise zu dieser Jahreszeit, sagt Gerd Wölbling, Einkaufsmanager beim Leipziger Gashandelskonzern VNG. Da in Asien höhere Preise für verflüssigtes Erdgas gezahlt werden, nähmen nur wenige Tanker den Weg nach Europa. Auch der russische Staatskonzern Gazprom habe zwar seine Verträge erfüllt, aber weniger Pipelinegas als erwartet geliefert. Auch der russische Staatskonzern Gazprom habe weniger Pipelinegas als erwartet geliefert. Die hohen Brennstoffkosten für Gas wie auch für Steinkohle und die relativ teuren Emissionszertifikate treiben wiederum auch den Börsenstrompreis nach oben.
"Bleiben die Großhandelspreise weiter auf diesem Niveau, rechnen wir zum Jahreswechsel mit flächendeckenden Tariferhöhungen", sagte ein Sprecher des Vergleichsportals "Verivox" dem "Spiegel": "sowohl beim Strom als auch beim Gas."
Foto: Stromzähler (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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