Wiesbaden - Das umstrittene Geschäftsmodell, in Deutschland subventionierte Elektroautos teuer ins Ausland zu verkaufen, schlägt sich in der amtlichen Statistik nieder. So hat sich laut Daten des Statistischen Bundesamts die Zahl der exportierten Pkw mit Elektromotor im vergangenen Jahr nahezu verdreifacht, berichtet die "Welt am Sonntag".

Demnach wurden im Jahr 2021 von Januar bis November 16.505 gebrauchte Elektro-Pkw exportiert, mit steigender Tendenz seit Mitte des Jahres. Im Vorjahr wurden insgesamt 6.898 gebrauchte E-Autos ins Ausland geschickt, und das war schon mehr als das Doppelte des Wertes von 2019 (3.399). Auslöser dieses Booms ist das sehr unterschiedliche Preisniveau für Gebrauchtwagen zwischen Deutschland und anderen europäischen Staaten, das durch die Subventionen entstanden ist. Exportiert wurden die Fahrzeuge vor allem nach Norwegen, Dänemark und in die Niederlande.

Das zuständige Bundesministerium für Wirtschaft und Klima erwägt nun, die vorgeschriebene Haltefrist für Subventionsempfänger von sechs auf zwölf Monate zu verlängern. Es sei "nicht Sinn der Förderung und der Regeln zur Mindesthaltedauer, dass geförderte Autos nach Ablauf der Mindesthaltedauer regelmäßig ins europäische Ausland weiterverkauft werden und dies zu einem Geschäftsmodell für Händler und Käufer wird", sagte eine Sprecherin der "Welt am Sonntag". Deutschland brauche selbst einen Gebrauchtmarkt für E-Autos, insbesondere für Käufer mit geringerem Einkommen.

Foto: E-Auto-Ladestation in Amsterdam (über dts Nachrichtenagentur)

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