Berlin - FDP-Fraktionsvize Michael Theurer hat die Bundesregierung im Zusammenhang mit der am Montag startenden Impfaktionswoche scharf kritisiert. "Die Impfaktionswoche der Bundesregierung ist der klägliche Versuch von eigenem Versagen abzulenken", sagte Theurer dem "Handelsblatt".

Kanzlerin Angela Merkel und Gesundheitsminister Jens Spahn (beide CDU) hätten Monate Zeit gehabt, eine breit angelegte Aufklärungs- und Informationskampagne in die Tat umsetzen. "Dafür müssen Prominente aus Kultur, Sport und Gesellschaft gewonnen werden, etwa Schauspieler, Fußballer oder Influencer aus den sozialen Medien." Stattdessen diene die Impfaktionswoche der Bundesregierung als "fadenscheiniger Vorwand, doch noch einen Impfzwang einzuführen". Dies würde aber den "totalen Gesichts- und Glaubwürdigkeitsverlust" bedeuten, warnte Theurer.

"Denn mit der Zusage von Kanzlerin Merkel und ihrer Bundesregierung, dass es keinen Impfzwang geben wird, steht die ganze Bundesrepublik im Wort." Dessen ungeachtet sieht der FDP-Politiker die Regierung unter Handlungsdruck. "Um die vierte Welle doch noch durch eine drastische Erhöhung der Impfquote zu brechen und einen erneuten Lockdown abzuwenden, muss die Bundesregierung endlich einen echten Impf-Turbo hinlegen", sagte Theurer. Spahn müsse dafür "sein ganzes politisches Gewicht in die Waagschale werfen, denn letztlich hängt vom Erfolg nicht nur sein politisches Schicksal ab".

Foto: Werbung für Impfkampagne (über dts Nachrichtenagentur)

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