Langen - Durch die Coronakrise hat sich das Flugverkehrsaufkommen in Deutschland mehr als halbiert und ist auf dem Niveau der 80er Jahre angelangt. 2020 wurden im deutschen Luftraum rund 1,46 Millionen Flüge gezählt, im Vorjahr waren es noch 3,33 Millionen, teilte die Deutsche Flugsicherung (DFS) am Donnerstag mit.
1989 wurden im Luftraum der Bundesrepublik Deutschland insgesamt 1,47 Millionen Flüge registriert, seither ist das Verkehrsaufkommen - mit einigen Unterbrechungen - nahezu kontinuierlich gestiegen. Durch die steigenden Infektionszahlen in vielen Ländern und die wieder zunehmend verhängten Reisebeschränkungen sei vor allem der Passagierverkehr stark betroffen, sagte DFS-Chef Dirk Mahns. Nur geringe Rückgänge gab es dagegen bei der Luftfracht. Auch nach der Aufnahme erster Impfungen in einzelnen Ländern rechnet die DFS nicht damit, dass sich der Luftverkehr rasch wieder erholt.
"Es wird voraussichtlich bis 2025 dauern, bis das alte Niveau wieder erreicht wird", sagte Mahns. Bis dahin werde die DFS rund zwei Milliarden Euro weniger Gebühren einnehmen als geplant, ohne die Kosten im gleichen Maße reduzieren zu können. Denn auch bei sehr geringen Verkehrszahlen müsse die Flugsicherung mindestens 70 Prozent ihres Lotsenpersonals vorhalten. "Tower und Lufträume können nicht einfach geschlossen werden", sagte Mahns.
Nicht zuletzt für die Verteilung der Impfstoffe in aller Welt sei der Luftverkehr systemrelevant.
Foto: Flughafen Hamburg (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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