Berlin - Forsa-Chef Manfred Güllner rechnet trotz steigender Werte für die SPD in den Meinungsumfragen nicht damit, dass die Partei noch stark zulegen wird. SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz profitiere von der Schwäche der beiden anderen Kandidaten, sagte er dem Internetportal des Fernsehsenders n-tv.

"Viele trauen ihm das Amt des Kanzlers durchaus zu, werden ihn aber nicht wählen, weil er die SPD am Bein hat." Die werde weiterhin sehr kritisch gesehen. In der aktuellen Umfrage von Forsa erreicht die SPD 21 Prozent und liegt damit auf Platz zwei hinter der Union. Scholz selbst kommt in der Kanzlerfrage auf 29 Prozent, ein deutlicher Vorsprung vor Grünen-Kandidatin Annalena Baerbock (15 Prozent) und Unionskanzlerkandidat Armin Laschet (12 Prozent).

Ein "berauschender Wert" sei das für Scholz nicht, sagte Güllner. "Gerhard Schröders Werte lagen in seinen Bundestagswahlkämpfen immer bei rund 50 Prozent, bei Angela Merkel waren es zwischen 50 und 60 Prozent." Unter den drei Parteien mit einem Kanzlerkandidaten sei die SPD nach wie vor die Partei, der man am wenigsten zutraue, die Probleme in Deutschland zu lösen, so der Forsa-Chef. Bei dieser Frage erreicht die SPD aktuell sieben Prozent, die Union 18 Prozent und die Grünen elf Prozent.

"Scholz` Problem sind die Kompetenzwerte der SPD", so Güllner. "Die sind so gering, dass ich davon ausgehe, dass das Wachstum der SPD nicht sehr viel weiter nach oben führen wird."

Foto: Forsa-Chef Manfred Güllner (über dts Nachrichtenagentur)

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