Wiesbaden - Die Zahl der Geburten in Deutschland ist im Corona-Jahr weiter zurückgegangen. Mit 773.144 Neugeborenen wurden im Jahr 2020 rund 5.000 Kinder weniger geboren als 2019, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag mit.
Die Geburtenziffer lag bei 1,53 Kindern je Frau und damit geringfügig niedriger als im Jahr 2019 (1,54 Kinder je Frau). Damit sank sie das vierte Jahr in Folge. Die Zahl der Frauen im besonders wichtigen sogenannten "fertilen Alter" zwischen 26 und 37 Jahren nahm mit -0,5 Prozent erstmalig seit 2011 ab. Die Geburtenziffer war im Osten zum ersten Mal seit 2008 niedriger als im Westen.
In den alten Bundesländern lag sie im letzten Jahr bei 1,55 Kindern je Frau, in Ostdeutschland (ohne Berlin) bei 1,54 Kinder je Frau (einschließlich Berlin: 1,47 Kinder je Frau). Nachdem die Geburtenziffer in Ostdeutschland nach der deutschen Vereinigung deutlich abgenommen hatte, war sie ab Mitte der 1990er-Jahre bis 2016 fast kontinuierlich gestiegen. Das westdeutsche Niveau hatte sie im Jahr 2008 überschritten. Seit 2016 nahm zwar die Geburtenziffer deutschlandweit ab, im Osten war jedoch der Rückgang stärker als im Westen.
Bei den Frauen mit deutscher Staatsangehörigkeit blieb die Geburtenziffer im vergangenen Jahr mit 1,43 Kindern je Frau auf dem Niveau des Vorjahres. Bei den Frauen mit ausländischer Staatsangehörigkeit sank sie von 2,06 auf 2,00 Kinder je Frau. Bei einer Geburt im Jahr 2020 waren die Mütter im Durchschnitt 31,6 Jahre und die Väter 34,6 Jahre alt. Beim erstgeborenen Kind der Frau betrug das durchschnittliche Alter der Eltern entsprechend 30,2 Jahre und 33,2 Jahre, teilte das Bundesamt mit.
Foto: Kreißsaal (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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