Berlin - Die Sprecherin von Fridays for Future in Deutschland, Carla Reemtsma, hat das Wahlprogramm der Grünen scharf kritisiert. "Es ist fatal, dass die Grünen sich hinstellen und sagen, wir wollen eine 1,5-Grad-Politik machen, aber dann nicht ernsthaft dazu stehen", sagte die Klimaaktivistin in der Sendung "Frühstart" bei RTL/ntv am Samstag.

Es sende ein falsches Zeichen für die Bundestagswahl, wenn selbst diejenige Partei, der von den Bürgern die höchste Klima-Kompetenz zugesprochen werde, nachweislich kein Programm aufstelle, das mit dem Pariser Klimaabkommen kompatibel sei. "Dann ist das auch etwas, wohinter sich andere Parteien verstecken werden." Reemtsma forderte die Grünen auf, einen perspektivischen CO2-Preis von 180 Euro ins Programm aufzunehmen. Am Freitagabend war allerdings auf dem Parteitag schon der Versucht gescheitert, die im Programm genannten 60 auf 80 Euro zu erhöhen.

Auf die Frage, ob mit einer Kanzlerin Annalena Baerbock fürs Klima alles gut würde, sagte die Klimaaktivistin: "Definitiv nicht." Solange das Programm der Grünen mit dem Pariser Ziel nicht zusammenpasse, könne es von Fridays for Future auch keine Wahlempfehlung für sie geben, so Reemtsma. Abgesehen davon verstehe sich die Bewegung als überparteilich. Sie kritisierte alle Parteien dafür, sich im Wahlkampf eine "Schlammschlacht" beim Thema Klima zu liefern.

Die Bürger hielten es eigentlich für sehr wichtig. "Die Parteien aber machen sich untereinander schlecht für Klimaschutz, Leute müssen sich rechtfertigen für mehr Klimaschutz. Obwohl eigentlich klar ist, dass wir da ein klares Bekenntnis von allen bräuchten."

Foto: Fridays-for-Future-Protest (über dts Nachrichtenagentur)

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