Berlin - Nach dem Rücktritt der Linken-Vorsitzenden Susanne Hennig-Wellsow fordern mehrere Politiker des Parteivorstands eine Urwahl der Parteispitze durch die Mitglieder. Die Linke befinde sich in einer "existenziell schwierigen Situation", sagte der sächsische Landesvorsitzende Stefan Hartmann dem "Spiegel".
Die Urwahl sei "eine gute Möglichkeit, die Partei zusammenzuführen", und "vielleicht auch dafür, positive Überraschungen auch in Personalfragen zu erleben". Ähnlich sieht es der sachsen-anhaltische Landtagsvizepräsident Wulf Gallert, der Mitglied im linken Parteivorstand ist. Zwar stehe "die Klärung unserer inhaltlichen Ausrichtung" im Vordergrund, aber: "Kandidaten für den Parteivorsitz müssen sich dieser Aufgabe stellen. Für eine solche inhaltliche Klärung kann eine Urwahl durchaus hilfreich sein." Julia Schramm, ebenfalls Parteivorstandsmitglied, spricht sich klar dafür aus. "Eine Urwahl der Vorsitzenden kann eine gute Möglichkeit sein, die Partei zusammenzubringen. Wir können so unser Potenzial vielleicht komplett ausschöpfen." Nach Berichten über mutmaßliche sexuelle Übergriffe bei der Linken gab es in den vergangenen Tagen massive Verwerfungen in der Partei. Auch die Vorsitzende Janine Wissler steht unter Druck, will aber zunächst an ihrem Posten festhalten. Am Wochenende will der Parteivorstand darüber entscheiden, ob und zu welchem Zeitpunkt die Parteispitze neu gewählt wird.
Foto: Abstimmung auf Linken-Parteitag (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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