Berlin - Kurz vor der Entscheidung über die Zukunft der Bundeswehr-Eliteeinheit KSK hat sich Generalinspekteur Eberhard Zorn für den Erhalt des Kommandos Spezialkräfte ausgesprochen. "Ich bin militärisch gesehen unverändert der Auffassung, dass wir Spezialkräfte brauchen", sagte Zorn den Partner-Zeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft (Donnerstagausgaben).

"Sie sind oft die einzigen, die einer terroristischen Bedrohung etwas entgegensetzen können." Zorn betonte zugleich, dass die "Grundentscheidung" über das KSK bei Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) liege und an den Abschlussbericht über den Reformprozess bei dem Kommando gekoppelt sei. Kramp-Karrenbauer will den Bericht bis Mitte Juni vorlegen. Das KSK war unter anderem wegen rechtsradikaler Vorfälle, nicht korrekter Auftragsvergaben und einer umstrittenen Munitions-Sammelaktion in Verruf geraten.

Zorn kündigte an, künftig mehr Transparenz bei der bislang streng abgeschirmten Einheit zuzulassen. "Wir werden den bisher ziemlich luftdichten Geheimdeckel ein bisschen lüften", sagte er. Mit Blick auf das Ende des Afghanistan-Einsatzes plädierte der oberste deutsche Soldat für eine "zentrale Schlussveranstaltung" mit Teilnahme von Bundespräsident, Kanzlerin und Bundestag. Er würde "eine hohe politische Wahrnehmung begrüßen. Wir sind eine Parlamentsarmee", sagte Zorn der NBR. In diese Feier, die "keine rein militärische Veranstaltung werden" sollte, müssten auch Hinterbliebene, Familien und Veteranen einbezogen werden.

Der Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr geht im Sommer nach fast 20 Jahren zu Ende. Nach Angaben von Zorn sollen die letzten Soldaten "bis Mitte Juli" wieder in Deutschland sein.

Foto: Getarnter Soldat (über dts Nachrichtenagentur)

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