Berlin - In der Milchbranche sorgt der geringe Aufschlag von 1,2 Cent pro Kilo für Milch der besseren Haltungsstufe 2 mit etwas mehr Bewegungsfreiheit für die Kühe für Kritik. Es handele sich um ein "Schrecken ohne Ende", sagte Jann-Harro Petersen, Sprecher der Bauernaktivisten von "Land schafft Verbindung Deutschland", dem "Spiegel".

Der Zuschlag soll von April an gelten und war Anfang Februar ausgehandelt worden. Beteiligt waren Vertreter des Bauernverbandes, Molkereien und der Handel im QM-Milch e.V., dem Trägerverein des bundesweiten Qualitätssiegels. Rund ein Dutzend Kriterien für mehr Tierwohl in den Ställen hatte das Gremium Wissenschaftlern zur Berechnung vorgelegt, 3,2 Cent an Mehrkosten kamen dabei heraus. Weil dies laut Teilnehmern der Runde dem Einzelhandel zu viel war, wurde das Tierwohl zur Verhandlungssache.

Ursprünglich vorgesehene Kriterien wie eine exakte Mindestgröße für die Abkalbebucht oder die regelmäßige biologische Untersuchung des Trinkwassers wurden ebenso gestrichen wie ein unabhängiger Stallklimacheck. So landete man am Ende bei 1,2 Cent. Es sei so gewesen "wie auf dem Basar, weniger Geld, weniger Kriterien", sagte Bauernverbandsvertreter Klaus-Peter Lucht dem "Spiegel".

Foto: Milch (über dts Nachrichtenagentur)

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