Berlin - Für die Metall-Arbeitgeber gehört das Thema Löhne in die "Konzertierte Aktion" beim Bundeskanzler. "Wir müssen mit der IG Metall reden, wie wir das Thema Lohnkosten in den Griff bekommen. Denn jede weitere Steigerung führt zu massiven Belastungen", sagte der Präsident des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall, Stefan Wolf, den Zeitungen der "Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft" (Samstagausgabe).
Wolf begrüßte den Plan von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ausdrücklich, sich angesichts der hohen Preissteigerungen mit Gewerkschaften und Arbeitgebern an einen Tisch zu setzen. "Ziel müssen schnelle und pragmatische Lösungen unter anderem zur Bekämpfung der Inflation sein", so seine Vorstellungen. Manche Unternehmen bräuchten im Lauf des Jahres Überbrückungshilfen, weil sie zwar einen hohen Auftragsbestand hätten, aber nichts abgerufen werde.
Zudem forderte er Entlastungen für die Verbraucher und verwies auf die Mehrwertsteuer, die 2020 während Corona für ein halbes Jahr gesenkt wurde. "Das wichtigste für die Menschen ist, einen Arbeitsplatz zu haben", sagte Wolf angesichts einer vermutlich hohen Forderung der IG Metall für die Tarifverhandlungen im Herbst. "Es hilft keinem, wenn Firmen überfordert werden und sie nicht mehr in der Lage sind, Arbeitsplätze in Deutschland zu halten." Diese Gefahr sehe er.
Nötig seien wieder automatische Differenzierungsmöglichkeiten für Betriebe, die eine Erhöhung nicht zahlen könnten. Wolf rechnet im Herbst mit einer harten Tarifrunde mit Streiks. "Bei einer hohen Forderung werden Unternehmer bereit sein, drastischere Maßnahmen hinzunehmen", so der Gesamtmetall-Chef.
Foto: Stahlproduktion (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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