Berlin - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will erreichen, dass bei den Beratungen der Bundesregierung mit den Länderchefs Klarheit über die Corona-Regelungen bis nach Silvester geschaffen wird. "Die Bürgerinnen und Bürger wollen wissen, was in den nächsten vier bis sechs Wochen gilt und was die Maßstäbe sind", sagte Spahn dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Montagausgaben).

"Das heißt: Wir müssen am Mittwoch eine bestmögliche Perspektive für den Zeitraum bis nach dem Jahreswechsel geben", sagte er. Auch aus Gesprächen mit der Wirtschaft wisse er, dass es den Betroffenen insbesondere um Planungssicherheit gehe. Spahn sagte, dass das Gesundheitswesen mit den gegenwärtigen Infektionszahlen nicht überlastet sei. "Das Gesundheitswesen hat ausreichend Kapazitäten, um unter Anstrengungen mit den aktuellen Infektionszahlen klar zu kommen", sagte er. Das habe die massive Grippewelle von 2017/18 gezeigt, wegen der es in Deutschland zeitgleich in etwa so viele Intensivpatienten zusätzlich gegeben habe wie jetzt. "Auch damals gab es Stress auf den Intensivstationen, aber es ging. Es darf nur nicht viel mehr werden", so der CDU-Politiker. Spahn verwies auf entlastende Faktoren für das Gesundheitswesen. So mussten im Februar 2020, also vor Beginn der Pandemie, im Schnitt pro Tag 858 Patienten aufgrund einer viralen Infektion bei gleichzeitiger Chronisch Obstruktiver Atemwegserkrankung (COPD) auf Intensivstationen behandelt werden. Im Mai seien es dagegen nur 411 gewesen. Dieser Rückgang sei mehr als 50 Prozent stärker als der typische jahreszeitlich bedingte Rückgang der Patientenzahlen in beiden Jahren zuvor. "Weniger Virusübertragungen durch die AHA-Regeln, das schützt also auch bei anderen Krankheiten und entlastet das Gesundheitswesen", sagte der Minister.

Foto: Silvester-Böller (über dts Nachrichtenagentur)

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