Berlin - Das Vorstandsmitglied der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Ilka Hoffmann, hat vor einer Überforderung von Schülern im kommenden Schuljahr und vor zu viel Ehrgeiz beim Aufholen des Unterrichtsstoffs gewarnt. Es bringe nichts, "Schulstoff in Rekordzeit durchzunehmen, Klausuren und Klassenarbeiten durchzupeitschen", sagte sie dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Donnerstagausgaben).
Das stresse nur Lehrkräfte sowie Schüler, ohne dass wahrscheinlich nachhaltig Kompetenzen und Wissen gefördert werden. Jetzt gelte es, Druck rauszunehmen und Zeit für Lerngespräche und Beratungen zu gewinnen. "Wir sind dafür, das Augenmerk auf das Lernen und das Auffangen nach der Krise zu legen", sagte sie. Die Schüler seien sehr unterschiedlich durch die Krise gekommen. "Deshalb muss auch individuell geschaut werden, wo die Probleme liegen." Einige Kinder und Jugendlichen hätten durch die Pandemie teilweise psychische Probleme bekommen, so Hoffmann. "Es fehlt an Kontakten, an Bewegung." Teilweise falle es ihnen schwer, sich auf schulische Arbeiten zu konzentrieren. Manche Schüler "haben auch große Lernrückstände, die Bildungsbenachteiligungen haben sehr stark zugenommen". All diese Probleme würden sich verstärken, je länger die Schulen im Notbetrieb laufen. Hoffmann ist der Ansicht, dass Kindern und Jugendlichen "so bald wie möglich ein Impfangebot gemacht werden" sollte. Sie hätten viele Sozialkontakte und Abstände könnten an Schulen schlecht eingehalten werden.
Foto: Kinder spielen auf einem Schulhof (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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